Dienstag, 1. Juli 2014

Tag 032: Über den Brenner

Von der Landshuter Hütte starten, heißt erstmal einen Weg bzw. eine grobe Richtung finden. Der Schneesturm hat ganze Arbeit geleistet.
Nachdem die erste Markierung entdeckt ist, kann es langsam losgehen, aber natürlich nicht über den Gratweg, sondern über den Normalweg durch das Venntal hinunter zum Brenner.

Nach wenigen tastenden Metern und den ersten Einbrüchen bis zum Knie, lege ich erstmal die Gamaschen an. Durch den starken Wind wurde der Neuschnee teilweise so verblasen, daß stellenweise mehr als 50cm liegen.

Da haben mich zu Hause und auch unterwegs die Leute immer mal wegen des schweren Rucksacks belächelt, aber egal ob Steigeisen beim Abstieg von der Gliederscharte, Mütze, Grödeln gestern oder Gamaschen heute - der Materialeinsatz ist mehr als gerechtfertigt und angemessen, ich habe ja schließlich noch einiges vor ..  :-)


Teilweise sacke ich bis zum Oberschenkel ein, aber zumindest die Wegführung ist nicht sehr schwierig. Außerdem ist durch den deutlichen Frost bereits seit dem Nachmittag des Vortags der neue Schnee schon etwas an teilweise darunter liegende Altschneefelder gebunden, so daß es zu keinen unfreiwilligen Rutschpartien mehr kommt.

Auf 2400 Meter läßt der Schnee dann nach und es geht wieder ordentlich voran.

So oft hat man den Brenner schon überquert. Von Norden nach Süden, von Süden nach Norden, mit dem Auto oder dem Nachtzug von Venedig, aber zu Fuß von Ost nach West  ...


Direkt vom Brenner führt der Tiroler Höhenweg schließlich auf einem wunderbaren Steig zum Sattelberg hoch. Wenn nur die Lärmbelästigung während der ersten Stunde nicht wäre.


Apropos Lärm: Die 5 Lehrer sind nicht ausreichend, um eine Schulklasse zu erträglicher Lautstärke zu domestizieren. Mal sehen, wie die Nacht wird ...



1 Kommentar:

  1. Oh je, mit einer Schulklasse auf der Hütte - wie grauenhaft. Viel Glück!!

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