Sonntag, 14. September 2014

Tag 090: Alternative Fakten

Mit dem GTA-Wanderführer aus dem Rother-Verlag gehe ich heute mal wieder überhaupt nicht d'accord: Lift-FAHREN. Nope. Sicher nicht.

Vom alten Lift aus dem Jahre 1959 zu den 13 Seen ist zwar nur noch ein Ausstellungsstück vorhanden, aber auch der moderne Nachfolger kann mich überhaupt nicht überzeugen ...


... die GTA-Route führt nämlich weiter gen Süden durch das Tal und soll dann am Colle Giulian auf knapp 2.500 Metern wieder auf die Kürschner-Haas-Route treffen, die sich faul den Berg hochschaufeln lassen und dann am Hang entlang gehen.

Aus dieser nicht ganz so hohlen Gasse müßten sie eigentlich kommen, aber obwohl ich zu Fuß die 1.000 Hm aufgestiegen bin, ist von den anderen nichts zu sehen:


Nicht erst im Jahre 2016/2017 wird man also von alternativen Fakten oder auch Fake News (im Zusammenhang mit amerikanischen Unzulänglichkeiten) gesprochen haben können, nein bereits im Jahre 2014 sind zum Teil "alternative Fakten" selbige schaffend.

Mein Aufstieg war herrlich: Erst die unbefahrene Straße entlang, leicht bergauf durch vereinzelte Gehöfte bzw. an diesen vorbei und dann auf einem wunderschönen Pfad stetig bergauf.
Ich bereue nichts. Und schneller war es zu allem Überfluß auch noch *lol*

Am Übergang bietet sich einerseits das übliche Bild: Unten Wolken-Suppe, aber auch ungewohntes: Im Süden sieht man zum ersten Mal sehr dominant den "sichtbaren Berg" (Monviso) aus dem Meer ragen. Das Panorama und die Zeit will genutzt sein und da an der Scharte auch einige Einheimische Rast machen, kann ich auch ein Opfer für eine Foto-Session ausmachen.

Noch stehe ich also über den Dingen und vor allen Dingen der Wolken:


Im Abstieg geht es dann direkt hinein in die Suppe und es ist wirklich unangenehm, teilweise neblig und ich bin froh, die Orientierung (auch dank GPS) nicht zu verlieren.

Ich habe das Original-Etappenziel gewählt: Villanova mit seinem Posto Tappa. Die Unterkunft ist hier in einem alten Gebäude mit zwei Räumen (einen habe ich ganz für mich) und leider nur kalter Dusche untergebracht - nichts, bei den aktuellen äußeren Bedingungen. Das Restaurant des Ortes ist 100 Meter davon entfernt.
Heute lerne ich noch Manfred, einen 76-Jährigen Frankfurter kennen, der alleine und in Gegenrichtung - also gen Norden - auf der GTA unterwegs ist.

Die Truppe vom DAV Tübigen geht heute 1,5 Stunden weiter, nochmal ordentlich bergauf bis zum Rifugio Jervis. Wie ich am nächsten Tag erfahren werde, hat das den einen oder anderen von Ihnen ganz schön mitgenommen. Ich werde sie nun also wieder vor mir haben ...

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