Am Morgen ist es draußen noch ordentlich frisch, gerade im Schatten bis die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg dorthin finden, um die Dunkelheit und die Kälte zu vertreiben.
Da das wellige Terrain immer wieder auf und ab zurück bis zur Abzweigung von gestern bereit hält und dann auch im weiteren Verlauf ordentlich Aufstiege anstehen, wird einem körperlich auch warm.
Warm um's Herz ist einem sowieso: Seit Ende Mai bin ich nun also 100% zu Fuß seit Graz unterwegs, nun ist es September und zwischenzeitlich bin ich schon sehr weit nach Westen und insbesondere zuletzt auch nach Süden vorgestoßen. Mittlerweile glaube ich daran, daß ich Monaco erreichen werde.
Aber, mal ehrlich: Gab es jemals echte Zweifel* ? :-)
Das Wetter ist sehr stabil und nun wage ich bereits mal den Blick voraus und prüfe, welche hohen Übergänge nun noch vor dem Einsetzen des ersten Schnees zu überwinden sind.
Heute stehen kurz nacheinander zwei Übergänge jenseits von 2.700 Metern an und immer wieder treffe ich zunächst die Badenser, die dann auch ein Foto mit dem Blick zurück von mir aufnehmen:
Am nördlichen Horizont kann man die weißen Spitzen der Monte Rosa-Gruppe erahnen. Wahnsinn !
Schon aus der Ferne kann ich vor uns und vor dem nächsten Übergang die grell-grüne Weste von Christine erkennen. Sie war zusammen mit den Pforzheimern in der großen Hütte direkt am Monviso abgestiegen. Da ging es feucht-fröhlich sowie laut zu, außerdem war die Nacht sehr früh und bereits deutlich vor dem Morgengrauen zu Ende: Die Bergsteiger für den Gipfel müssen schließlich früh los. Wer's braucht ...
Nachdem das felsige Terrain im Abstieg überwunden war, ging es durch Wiesengelände mit verstreuten Steinblöcken und schließlich durch einen speziellen Wald.
Die Lager sind hier sehr modern und räumlich großzügig eingerichtet, die sanitären Anlagen jeweils pro Mehrbettzimmer direkt integriert und erste Sahne. Das Essen ist auch lecker. Nur Christine hat nach erneut Polenta als vegetarischem, dann doch lieber einen Salat geordert.
Wie mir unterwegs zugetragen wurde, feuern die Daheimgebliebenen unterdessen an:
* Auch dieser Blog wird schließlich irgendwann (und völlig rechtzeitig - aus meiner Sicht) fertig gestellt worden sein :-)
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