Montag, 28. Juli 2014

Tag 059: Fahren statt Schwimmen

Vor dem Frühstück war heute der Rucksack schon fertig gepackt, denn heute galt es nicht all zu viel Zeit auf dem Weg zur Anlegestelle Magadino am Nordostufer des Lago Maggiore zu verlieren.
Nach knapp 15 Minuten war ich zurück am Ticino-Deich, wo ich gestern abgezweigt war. Bis Magadino waren 3:20 h Gehzeit angeschrieben - das war zu viel, was den von Erlangen vorgegebenen Zeitplan anging. Also hieß es etwas Tempo machen und ich wechselte dazu vom Fuß- auf den Rad-/Skateweg, der hinter dem Deich statt auf dem Deich entlang gen Westen führt.


Sumpf- und Auenlandschaften säumen vermehrt den Weg und deren gehäuft auftretenden, weiblichen, Blut-saugenden Bewohner fallen sofort in Horden über einen her, sobald man stehen bleibt. Also nicht stehen bleiben. So bin ich bereits nach 2:30 h am ersten Zwischenziel und habe sogar noch Puffer, bis das Schiff nach Locarno vorbei kommt.


Von dort soll es dann am späten Nachmittag mit dem Schiff längs über den See nach Stresa im Piemont gehen. Bis dahin verbummele ich die Zeit nach einem kleinen Spaziergang über die Piazza (die Open-Air-Leinwand für die Festspiele und der Projektor steht schon, die Bestuhlung wird gerade aufgebaut) relaxe ich unter Palmen in einer Grünanlage.


Da ich kein guter Schwimmer bin, war diese Passage von vorne herein per Schiff geplant - auch wenn es ob undurchsichtiger Fahrpläne im Netz und ungewöhnlich konfusem Personal vor Ort bis kurz vor Abfahrt des Schiffs ab Locarno unklar war, wann genau und zu welchem Preis ich die Passage antreten kann. Nun ja, Hauptsache heute noch fahren und nicht schwimmen ;-)


Letztlich durfte ich aber pünktlich mit dem einsetzenden Regen an Bord gehen und mich einerseits an die Schiffspassage mit Tine am letzten Tag der München-Venedig-Wanderung (auch wenn sie heute nicht den Abschluß, sondern quasi die Halbzeit der Reise markiert) und andererseits an einen Urlaub mit Orkanica und Damiel am Lago Maggiore (auch wenn die Filmfestspiele in Locarno gerade erst vorbereitet werden und ich Luino nur am Hafen passiere) erinnert fühlen.

Nach Südtirol (Phase 1) habe ich nun also den Lago Maggiore von Graz aus nach knapp 60 Tagen unterwegs zu Fuß erreicht und somit Phase 2 meines Sommerspaziergangs 2014 abgeschlossen.

Als nächstes sollen mich wiederum drei Überführungstage in die einsamen Berge des Piemonts führen, wo ein Quereinstieg meine Phase 3 (GTA - Grande Traversata delle Alpi) beginnen läßt.

Ich bin gespannt ... :-)


2 Kommentare:

  1. Super Kai, herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Lago Maggiore!!

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  2. Mein heuriges Etappenziel wird sicher ein Highlight. Ich hätte mir für den Heimweg gedacht, dass es über Mailand einfacher wäre, aber die kürzerste Verbindung ist doch via Zürich und dem ECN nach Graz. (Dem neunen Gotthardtunnel sei Dank!)

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