Freitag, 6. Juni 2014

Tag 007: Glaube war gestern

Von Graz bis zu meiner Bleibe in Lavamünd hatte mich der Mariazeller Weg 06 begleitet. Über viele Aufs und Abs, viele Höhen und Tiefen. Ich bin gegen den Strom geschwommen - der nicht existierte - und von Mariazell wegwärts "gepilgert".

Aber eines kann ich nun mit Gewissheit sagen, auch auf einem Pilgerweg kann man den Herrgott ganz wunderbar immer mal wieder einen guten Mann sein lassen:


Heute trennten sich dann die Wege und ich folge alleine dem Südalpenweg 03. Naja, und der violetten Via Alpina und dem Kärntener Grenzweg und ...

Kurz nach dem Start hatte mich der Glaube aber wirklich schon verlassen: Unumgehbarer Weg mit 1,8 m hohem Himbeerdornengestrüpp, durchsetzt mit 1,5 m hohen Brennnesseln - die sind mir in der Suppe lieber. Es half alles nichts, auch wenn ein paar Schuhgrößen größer hier sehr vorteilhaft gewesen wären, nach getanem Warm-Up zierte eine neue 150 m lange und 0,5 m breite Schneise den heftigsten Urwald bisher.

Ein paar Kilometer weiter, vor dem langen Anstieg bis zur Slowenischen Grenze zur Abwechslung noch eine Dose aus einer Gartenzwerg-Hundehütte geglaubt und dann ging es schweißtreibend richtig bergan.

Nun bin ich im offiziell zweisprachigen Gebiet Österreichs unterwegs (weiß man evtl. auch nicht unbedingt, daß in gewissen Grenz-nahen Gebieten Kärntens auch Slowenisch Amts- und Schildersprache ist).

Daß nach offiziellem Kriegsende eine Abschiebeaktion der Briten an die Jugoslawen Titos tausende Slowenen, Kroaten, Serben, Bosnier, Deutsche und Österreicher im Massaker von Bleiburg noch das Leben kostete, wird man noch weniger wissen. Tja, 50 Jahre später hatte man bei den Balkankriegen das wohl auch wieder vergessen.

Nun, unabhängig von der Geschichtslehrstunde, gibt es für mich noch eine in Geographie und die Sportintensivierung ist auch schon deutlich absehbar.
Aber alle Achtung:


Morgen geht es auf die erste alpine Etappe (jenseits von 2.000 m), was bis zum Grat knapp 1.800 Aufstiegsmeter bedeutet, dann den Grat als Grenzgänger die halbe Bergkette entlang, die Feistritzer Spitze/Bistriška špica überschreitend und danach wieder knapp 1.000 Hm hinab.
Na denn, Gute Nacht ...


1 Kommentar:

  1. Die Handyversion Deines Blogs wirkt übrigens auch super. Ich freue mich schon auf neue Beiträge :-)

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