Dienstag, 10. Juni 2014

Tag 008: Hurra, wir leben noch !

Als es heute Morgen kurz nach 6:30 losging, war es erstens bereits 19° warm und zweitens waren die Sieger des Glocknerman (blöder Denglisch-Name, aber so what) bereits im Ziel.
Bisher kannte ich nur das Glockner-König-Radrennen, aber diese Geschichte ist eine Nummer härter: Bereits in Lavamünd am Donnerstag Nachmittag, waren entsprechende Rennradgesellen mit persönlichen Begleitfahrzeugen an mir vorbeigebraust (es ging nach Lavamünd bergab). Für sie 1.015 km bei 15.743 Höhenmetern sollten die Gewinner dieses Jahr weniger als 39 h brauchen, bei meinem morgendlichen Start also wohl bereits schlafen.

Nichtsdestotrotz hieß es für mich ran an den Berg und ab in den Aufstieg, zwischenzeitlich kaum zu bewältigend hangaufwärts kletternd durchs Unterholz, da Schnee/Eis einen flächendeckenden 3m hohen Baummikadosalat hinterlassen hatte. Dank GPS kam ich aber wieder auf den Weg der Tugend zurück.

Bei meiner ersten größeren Pause an lauschigem Platze:


... sind mir prompt die ersten Wanderer begegnet.
Faktencheck: Er kein Gepäck, sie Rucksäckchen. Tageswanderer. Keinerlei Blessuren an den nackten Armen vom Kämpfen durch den Wald. Einheimische.

An Ezzos Schialm (des Deppenapostrophs verweigere ich mich hartnäckig) waren die ersten 2/3 der Hm-Tagesdosis absolviert und die Nudelsuppe mit Nachschlag zum selbst holen tat gut, genauso wie das Gespräch mit der gebürtigen Schweindorferin, die es via München und Schleswig vor 7 Jahren hier her verschlagen hatte.

Auf der Skipiste bzw. in der Liftspur lag noch Schnee, aber die Direttissima mußte man trotzdem mehr oder weniger hoch, dann weiter auf den Grat, auf und ab entlang und schließlich kurz innehalten am Gipfel der Feistritzer Spitze:


Nun noch der lange Abstieg, aber noch deutlich vor den letzten Glocknerman-Finishern erreichte ich nach 11h unterwegs mein Tagesziel.

"Hurra, wir leben noch !" stand auf einem Schild an einem der ersten Lkw, der am 12.05.1949 nach Beendigung der Berlin-Blockade von Berlin aus gen Westen fuhr.
Er hatte Damenstrümpfe geladen - sicherlich in olfaktorisch besserem Zustand als meine, aber der Spruch paßt doch :-)

Tja, und die Radler, die bei meinem Abendessen immer noch und bis zu 55h unterwegs waren ? Evtl. sollte ich da mal zwecks Tandem-Kategorie fürs nächste Jahr anfragen und die Gebrüder S. drauf ansetzen ... ? ;-)

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