Mittwoch, 13. August 2014

Tag 069: Keine Extratouren

Als ich nach dem Frühstück meine Sachen im Rifugio Rivetti zusammen gepackt habe, ist Corinna schon auf dem Weg ins Tal.
Der Rest der Familie und Sebastian der Musiker turnen noch auf der Slackline vor der Kulisse des Abgrunds ins Tal herum - aber mir ist das zu heikel, soll sich der eine oder andere dabei selbst im fränkischen Flachland schon übel verletzt haben.



Über 1100 Hm geht es vom Rifugio nach Piedicavallo ins Tal. Corinna, die abwärts noch langsamer als ich gehen muß, ist bei der Hälfte eingeholt und zu mir wiederum hat der Rest der Familie aufgeschlossen.

Im Aufstieg sind am Vormittag überraschend viele Italiener unterwegs. Die werden doch nicht noch das Wandern massenhaft für sich entdecken ? - Nein, ist hier wohl weiterhin nur eine Randerscheinung.


Aus dem Tal soll man laut Führer 600 Hm zum Col Vernetto aufsteigen, um danach wieder ins gleiche Tal abzusteigen und 2 km weiter rauszukommen. Schmackhaft soll einem dies durch vorzügliche Polenta am Gipfel gemacht werden. Da ich weder auf Polenta noch auf unnötige Abstiege stehe (Anstiege sind weniger das Thema), spare ich mir den Schlenker und gehe direkt durchs Tal, mangels Fund des Einstiegs in den Flußweg direkt an der Straße entlang. Diese ist breit, kaum befahren und führt mitten DURCH (!) eine Kirche: Echt skurril.

Als ich vom kleinen Abstecher am Friedhof Rosazzas vorbei, über alte Steinbrücke hinter dem Ort wieder auf die Straße für den Weiterweg komme, sehe ich gerade Andrea den Ort über die Straße verlassen.

Sie war gestern noch komplett abgestiegen und hatte auf Picknick-Platz am Fluß in Piedicavallo gezeltet. Zusammen steigen wir zum Kloster San Giovanni auf.


Das ist mein heutiges Tagesziel und für sie Zwischenstation, um eigenen und Handy-Akku nachzuladen.

Zur illustren Runde am Nachmittag gesellt sich nicht nur Corinna, sondern auch noch vier nette Niederbayern: Xaver und "seine drei Mädels" (seine Frau und zwei Freundinnen). Sehr erfrischend: Selten einen Altbayern so über CSU-Filz und München schimpfen hören ;-)
Die vier sind nach etwas Abstinenz dieses Jahr wieder am GTA unterwegs und haben noch 4 Etappen vor sich.


Martin und Amelie kommen mal wieder recht spät und just rechtzeitig zum Abendessen. Mal davon abgesehen, daß der Umweg deutlich mehr als 1 h länger ist (selbst wenn einen nicht Andrea den Berg hoch scheucht ;-), haben sich die beiden im Abstieg auch noch verlaufen.


Das Menü fällt heute mit zwei Gängen und überschaubaren Portionen klosterlich spartanisch aus, da müssen eben Brot und Crissini-Stängchen herhalten.



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