Das Frühstück im Rifugio Fonti Minerali ist Selbstbedienung, da heute Ruhetag ist.
Nach einem italienisch kargen Mahl mache ich mich als letzter auf den Weg. Neben Jeff ist nun auch ein Ehepaar aus Tübingen (Marion und Jörg) mit unterwegs, die von unserer Unterkunft ihre diesjährige GTA-Wanderung starten.
Jeff ist im längeren Anstieg bereits nach einer halben Stunde eingeholt: Es geht ihm wirklich nicht gut !
Vom Stausee Lago di Ceresole Reale windet sich der Trampelpfad erst durch den Wald und dann mit etwas sanfterer Steigung durch Weidegelände von Alm zu Alm, wobei zwei von dreien mal wieder verfallen sind.
An der dritten Alm passieren mich Marion und Jörg bei einer längeren Pause mit traumhaften Ausblicken in der Sonne bis zu den Eisriesen des Gran Paradiso wieder.
Danach geht es durch Moränengelände und letztlich den Rest der knapp 1200 heutigen Aufstiegsmeter zum Colle della Crocetta auf 2641 m durch Blockwerk, wobei ein wunderbarer Pfad hindurch geführt wurde.
Auf der Südseite des hochalpinen (> 2500 m) Übergangs wartet typischerweise bei der aktuellen Wetterlage ca. 150 Hm tiefer der Nebel in Form der Wolken. Dann doch lieber in der Sonne im Windschatten am Colle etwas länger Pause machen, die Landschaft und die Ruhe genießen. Die Tübinger haben mir noch ein Plätzchen freigehalten. Herrlich !
Letztlich bleibe ich so lange alleine am Übergang zurück, bis ich Jeff am Fuß des Schlußanstiegs erkennen kann, während ich im Osten ein Paar vom Gipfel herunterkommen und herüberqueren sehe.
Wie sich am nächsten Tag zeigen wird, Nelly und Andreas aus der Züricher Gegend.
Nun gibt es keine Ausreden mehr, die mehr als 1600 Abstiegsmeter müssen möglichst Knie-schonend hinter mich gebracht werden. Erwartungsgemäß zieht sich der Weg bis Pialpetta hinab, aber wenigstens bringen zwischendrin noch drei Paraglider etwas Abwechslung. Aber Hauptsache keine Probleme mit den Knien.
Das Posto Tappa ist wieder einige hundert Meter von der Albergo entfernt, wo Schlüssel abzuholen und Abendessen sowie Frühstück einzunehmen ist. Außerdem ist für den Abend und den nächsten Vormittag Regen angesagt, da denkt man keine Sekunde über 5 EUR Aufpreis für Hotelzimmer statt Massenlager nach. Nachdem genug Platz ist und die Wirtin keinen Einzelzimmerzuschlag verlangt, gönnen Jeff und ich uns sogar jeder ein Doppelzimmer zur Einzelnutzung. Luxus pur ! - Und etwas dekadent :-)
Das könnte heute gewesen sein! Ruhetag, äußerst bescheidenes Frühstück mit kaltem Kaffee von gestern. Nicht einmal genügend Gedecke.
AntwortenLöschenPause oberhalb der Wolkendecke, langer gemütlicher Abstieg und ein Einzelzimmer um einen Fünfer mehr. Danke für diesen Tipp!
Freut mich, daß Du von manchen meiner Erfahrungen (und auch vom GPX-Track) profitieren konntest und kannst.
LöschenKlar, sind selbst gemachte (negative) Erfahrungen einprägsamer - aber man muß ja nicht wirklich ALLES selbst am eigenen Leib erfahren ;-)